Christiane Reppe - Doppel-Gold bei Paracycling-WM nach Meldepanne

Ein Wechselbad der Gefühle für Christiane Reppe im letzten Monat. Dennoch hatte man das Gefühl, dass sie immer lacht. Auch nachdem der DBS sie aus Versehen nicht bei den eben zu Ende gehenden Paracycling-WM in Südafrika gemeldet hatte.

Christiane Reppe auf Goldkurs.
„Das Leben spielt dir manchmal Streiche und testet dich auf den verschiedensten Wegen...“, schreibt die Sportlerin, die nicht aufzugeben scheint und sich selbst als Motivations-rednerin bezeichnet. 

Sie entschied sich, trotzdem nach Südafrika mitzufliegen, das Team zu stärken und von den Wettkämpfen aus die Social-Media-Kanäle zu bespielen. Als sie auf dem Weg im Auto von Johannesburg nach Pietermaritzburg war, kam der Anruf vom DBS: Du darfst doch starten!

Auch das Handbike konnte gerade noch rechtzeitg vom Vater, nach telefonischer Demontageanleitung durch Christiane, nach Südafrika transportiert werden. Nach dem Gold-Märchen am Donnerstag im Zeitfahren hat Christiane Reppe im Straßenrennen nachgelegt und ihren Titel von 2015 in der Startklasse H4 verteidigt. Der Vorsprung war so beruhigend, dass sie bereits vor dem Ziel die Arme hochreißen konnte. „Es war ein hartes Rennen mit vielen Steigungen. Jetzt habe ich zweimal Gold gewonnen – unglaublich."




Mit 5 Jahren verlor sie wegen eines bösartigen Tumors ihr rechtes Bein. Das hielt das Multitalent jedoch nicht davon ab, Sport zu treiben: Ski fahren, Schwimmen und seit 2013 Handbike - überall auf Weltklasseniveau. 2014 und 2015 wurde sie bereits Weltmeisterin im Handbike-Straßenrennen und gewann in dieser Disziplin 2016 auch die Paralympischen Spiele.

Erklärtes Ziel sind die Paralympischen Spiele in Tokio 2020. Das wären dann die fünften Spiele in ihrer Karriere. Hier wird hoffentlich mehrfach geprüft, dass alle nominierten Sportler auch tatsächlich gemeldet wurden. 

Insgesamt hatte die deutsche Nationalmannschaft allen Grund zum jubeltn bei den Para-Radsport-Weltmeisterschaften: zehnmal Gold, viermal Silber und sechsmal Bronze. Es war eine Medaillenjagd mit sensationellem Ausgang für das Team von Bundestrainer Patrick Kromer im südafrikanischen Pietermaritzburg. Zum Abschluss sprinteten Kerstin Brachtendorf, Pierre Senska und völlig überraschend auch Tobias Vetter im Straßenrennen zu Gold, Denise Schindler und Steffen Warias gewannen Silber und Michael Teuber holte ebenso Bronze wie das Team zum Abschluss. 20 Medaillen in vier Wettkampftagen – eine herausragende Bilanz. Patrick, Gratulation auch Dir.



Internationale Erfolgsgeschichte:

Paralympische Spiele2016 | 1. Platz: Straßenrennen | 6. Platz: Zeitfahren (Straße)
2012
| 5. Platz: 400m Freistil | 8. Platz: 100m Rücken
2008 | 6. Platz: 400m Freistil | 10. Platz: 100m Freistil
2004 | 3. Platz: 100m Freistil (Europarekord), 400m Freistil (Europarekord)
Weltmeisterschaften2017 | 1. Platz: Zeitfahren (Straße), Straßenrennen
2015 | 1. Platz: Straßenrennen | 2. Platz: Zeitfahren (Straße)
2014
| 1. Platz: Straßenrennen | 3. Platz: Zeitfahren (Straße)
2010
| 6. Platz: 100m Freistil | 9. Platz: 4x100m Lagen
2006 | 3. Platz: 4x100m Freistil | 4. Platz: 400m Freistil | 5. Platz: 100m Rücken | 7. Platz: 100m Freistil, 4x100m Lagen
2002 | 3. Platz: 400m Freistil (Europarekord), 4x100m Freistil (Europarekord)
Europameisterschaften
2011
| 6. Platz: 50m Freistil, 400m Freistil | 7. Platz:100m Rücken | 8. Platz: 100m Freistil


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