Re_Cycled - von 0 auf 100 beim 24h-MTB-Rennen in München 2015

Vom 24h-Rennvirus seit Duisburg angefixt, kam die Idee, nicht nur die "Phönixen" aus der Asche auferstehen zu lassen, sondern auch weitere Leute, die früher begeistert Rad gefahren sind, für eine solche Fun-Veranstaltung in einem Mixed-8er-Team zu begeistern.

Abfaahrt vom höchsten Punkt der Strecke (Foto:Sportograf)

Nachdem Alex' ehemalige Bandkollegen die Metall-Band "Mightiest" wieder aufleben lassen wollten, um eine neue CD zu veröffentlichen, kam der Gedanke, ob nicht auch deren Radbegeisterung wieder geweckt werden könnte? Spontananfrage via Facebook bei Simon Breitenfeld (ehemaliger Tretboot-Vize-Weltmeister & Gitarrist) und Christoph Brandes (ehemaliger Lizenzfahrer & Drummer) mit spontaner Zusage. Das ging ja einfach.
Damit stand zumindest der halbe Achter.

Neben dem Problem weitere 4 Fahrer zu finden (wovon für ein Mixed-Team mindestens weitere 2 Mädels aufgetrieben werden mußten), taten sich neue Probleme auf. Haben wir einen Teamnamen? Irgendwie sollte man ja ein einheitliches Teamoutfit haben, oder ? Egal, ob es beim Rennen heiß oder nass wird, ein "Dach über dem Kopf" wäre sinnvoll? Wie soll denn das mit der Versorgung laufen? Fragen über Fragen. Schnell wird klar, wie angenehm so ein vollgesponsorter Event wie das 24h-Rennen von Duisburg doch ist, bei dem auch noch rund um die Uhr für Versorgung gesorgt wird (an dieser Stelle nochmals: DANKE, Gisela - für Sponsoring und Vollverpflegung). 

Ein passender Teamname, "re_cycled", ist schnell gefunden. Simon läuft zur Höchstform auf. Er stellt unser Projekt bei Crowdfunding-Plattform "Fairplaid" ein. Dank Radsport Nagel und dem Engagement von Simon bekommen wir die Summe für das Teamoutfit zusammen. Simon kümmert sich auch um Design und Trikotorder. Brauche ich mich nur noch um einen Pavillion kümmern, den uns netterweise Noah von 2 Cycle zur Verfügung stellt. Und natürlich muss noch das Restteam gefunden werden. Maya Struck von den Phönixen sagt sofort zu und bringt mit Jürgen einen Ex-Radballer mit. Und für das Team leistungsmäßig ein absoluter Glücksgriff: die kurzfristige "Verpflichtung" von Gerhard Dummert (Dt. Amateur-Straßenmeister von 1990) und Freundin Tamara Mangerich. 

Das Rennen rückt näher, das Gefühl zu wenig trainiert zu haben, nimmt zu. Die Strecke führt kreuz und quer durch den Münchner Olympiapark. Die Höhenmeter halten sich (zum Glück) in Grenzen. Doch bereits vor dem Start die Info, dass der deutsche Wetterdienst eine Tornadowarnung für den Abend rausgegeben hat. Sollte ein solcher im Anmarsch sein, würde das Rennen unterbrochen oder gar abgebrochen werden. Danach geht es bei brühender Hitze auf die Strecke. 

"Drummer" Christoph Brandes am Start (Foto: D. Schröder)
Alle aus dem Team geben ihr Bestes. Und es ist so wie ich es geahnt haben. Die, die vor dem Rennen am lautesten gejammert haben, dass sie seit Jahren kaum auf dem Rad gesessen sind (ich nenne jetzt keine Namen), fahren konstant gute Zeiten und sind sofort wieder im Rennmodus. 

Unser Basiscamp liegt direkt an der Rennstrecke. Damit können alle Fahrer nochmals den letzten Anstieg hochgebrüllt werden. Es stellt sich Routine ein. Das Team pendelt sich auf Platz 5 ein, dicht gefolgt vom RS Team Stollengold als der Tornado anrollt.
Bei diesem "Support" getraut sich keiner nur "Halbgas" zu fahren. (Foto: D. Schröder)
Waldabfahrt (Foto: Sportograf)
Innerhalb kürzster Zeit verdunkelt sich der Himmel. Der Wind frischt auf. In einer Blitzaktion wird alles abgebaut und sturmsicher verstaut. Als die ersten Blitze in die Masten einschlagen, wird das Rennen auf unbestimmte Zeit unterbrochen. Es regnet die ganze Nacht in Strömen. Immer wieder kehrt das Unwetter zurück. Erst gegen morgen wird es ruhiger. Neustart in der Morgendämmerung. Raus aus dem Zelt. Es ist empfindlich kühl geworden. Tamara übernimmt den "Re-Start" für das Team. Der Boden ist weich und rutschig. Die Strecke nicht ungefährlich, was auch alle Mädels des Teams zu spüren bekommen. Jede macht ihre Bekanntschaft mit dem Boden. Ich schaffe es auch noch meinen Lenker so zu verdrehen, dass er parallel zum Oberrohr steht und sich nicht mehr zurückdrehen läßt. Fantastisch. Via Handy schicke ich Gerhard auf die Runde, der mein Mißgeschickt 1a ausbadet, die Runde in grandiosen 11:49 Min. meistert und damit unseren 5. Platz unter 9 Teams sichert.
Schön war's! V.l.: Jürgen Becht, Christoph Brandes, Dagmar Schröder, Alex Feuchter, Maya Struck, Simon Breitenfeld, Tamara Mangerich, Gerhard Dummert

Während die meisten Teams sich sofort auf den Heimweg machen, haben wir es nicht eilig. Der Grill wird nochmals angeworfen und die restlichen Vorräte vernichtet. Ein schönes Erlebnis war es, das wir bestimmt nochmal wiederholen werden, wenn auch aus Zeitgründen leider nicht in 2016.

Resteverwertung (Foto: D. Schröder)

Übrigens. Für die Metal-Fans unter Euch: Die neue CD "SinisTerra" von Mightiest ist seit gestern auch zu haben - Hörprobe?







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