Tortour Cyclocross - Nonstop durch die Schweiz - 202 km in 3 Tagen

Dass "Gravel" immer mehr in Mode kommt, merkt man an der Zunahme der Veranstaltungen. TORTOUR Cyclocross ist das erste mehrtägige Radquer‐ und Gravel-Etappenrennen weltweit und feiert seine Premiere an diesem Wochenende vom 12. bis 14. Februar 2016 in Schaffhausen. 

Foto: APiX / Alex Buschor
Von den Teilnehmern wurde einiges abverlangt. An 3 Tagen (Prolog + 2 Etappen) mußten 202 km mit 3230 Höhenmeter auf anspruchsvollem Terrain und bei winterlichen Temperaturen zurückgelegt werden. Das abenteuerliche Rennen führte durch abwechslungsreiches und vielseitiges Schweizer Mittelland.
Den Fahrern und Fahrerinnen (ja, es gab auch Fahrerinnen, die sich das antaten) verlangte die Streckenführung sowohl fahrtechnische Fähigkeiten als auch maximales Durchhaltevermögen ab. Nach dem Prolog von rund 13 km am Freitag sind auf der Etappe am Samstag 99 km und am Sonntag weitere 90 km zu bewältigen gewesen. Pünktlich zum Wochenende rückte auch eine Regen- bzw. Schneefront an. Das konnte jedoch ca. 80 unerschrockene nicht davon abhalten sich auf dieses Abenteuer zu begeben. 

Dass sich der Feburar beim Prolog von seiner besten Seite zeigte, ist schon an den Zeiten erkennbar. Sieger bei den Solo - Männern: Lukas Winterberg raste durch die Strecke mit einem Schnitt von 32,68 km/h.


Foto: APiX / Alex Buschor


Am Samstag verlangte die Strecke jedoch alles von jedem ab. Dicker Schneematsch auf der Strecke. Somit keine Möglichkeit es mal locker rollen zu lassen. Oft genug mußte das Rad geschultert werden. Die Kälte trug ein übriges dazu bei, dass nicht alle Fahrer das Ziel erreichten. Auftaktsieger Winterberg musste diesmal Fabian Obrist passieren lassen, der nach 4:25 Std. das Ziel erreichte. Lukas Winterberg folgte 11:11 Min. später. Während die beiden sicherlich bereits warm geduscht hatten und ihre Energiespeicher aufgefüllt, waren die meisten Fahrer noch unterwegs. Die letzten Fahrer erreichten nach 8:14 Std. sicherlich mehr als durchgefroren das Ziel. 
Foto: APiX / Alex Buschor
Für den Sonntag war denn zumindest etwas Wetterbesserung angesagt. Ob sich die TORTOUR am 3. Tag jedoch besser anfühlte bleibt zu bezweifeln. Lukas Winterberg kämpfte sich die Führung zurück und gewann das Etappenrennen mit einem Vorsprung von lediglich 3:22 Min.

Bei den Frauen fuhr Viviane Spielmann, die auch bereits Cape Epic erfolgreich finishte, ein souveränes Rennen und gewaann alle Teilstücke. Selbst im Feld der Männer hätte sie sich einen guten Platz erkämpft.

Wer selbst nicht vom "Ultra"-Virus infiziert ist, fragt sich sicherlich, warum es Menschen gibt, die sich das antun. Vor allem: kneifen wegen schlechtem Wetter ist nicht drin. Die Startplätze werden als "All-inclusive-Package" verkauft. Die Preise variieren vom "Camper"-Paket (der selbstverständlich selbst mitgebracht werden muss und im Preis nicht enthalten ist) mit 590 SFR bis zum Paket "Heaven" mit 1.190 SFR. 

Auch wenn mir Hitze überhaupt nicht liegt, Nässe und Kälte liegen mir noch viel weniger, so dass ich nicht glaube, dass ich mich jemals auf dieses Abenteuer einlassen werde.  Faszinierend finde ich dieses Format dennoch.

Ergebnisliste findet ihr hier. 

Eindrucksvolle Bilder vom Event wurden geschossen von Alex Buschor von APiX




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