Paris-Roubaix: Marcel Sieberg im Rampenlicht

Marcel Sieberg bisher nur Insidern ein geläufiger Name, stand am Wochenende im Rampenlicht. Erstmalig wurde der Frühjahrsklassiker "Paris-Roubaix" vom Start an live übertragen. Normalerweise wird der Name Marcel Sieberg in einem Atemzug mit André Greipel genannt.Wenn Marcel Sieberg von den Kameras eingefangen wird, dann meist nach einem Sieg von Sprintstar André Greipel als erster Gratulant des zehnmaligen Etappensiegers der Tour de France. Sieberg ist nicht nur Greipels bester Freund und Zimmerkollege, sondern auch dessen wichtigster Anfahrer bei den Sprintentscheidungen im Radsport. 
Marcel Sieberg zieht das Tempo an    Foto: TDWSport.com

Am Sonntag stand er selbst im Rampenlicht. Der 1,98 m-Hüne aus Castrop-Rauxel fuhr völlig überraschend auf den siebten Platz und war damit bester Deutscher, noch vor den Favoriten Cancellara und Sagan. «Das macht mich schon stolz», sagt Sieberg. Bis kurz vor Ende schien noch der ganz große Coup greifbar. Erst als der Belgier Sep Vanmarcke auf der viertletzten Kopfsteinpflaster-Passage eine erneute Tempoverschärfung einleitete, musste Marcel Sieberg abreißen und eine eine 5er-Gruppe ziehen lassen. Mit rund einer Minute Rückstand erreichte er die Betonpiste im ehrwürdigen Velodrome von Roubaix.

Sieberg war trotzdem zufrieden nach seiner zehnten Teilnahme in Serie beim wohl härtesten Eintagesrennen der Welt. Da ließen sich die Blasen an der Hand und Schmerzen am ganzen Körper schon besser ertragen. Und diesmal durfte Greipel seinem Kumpel Sieberg gratulieren.

In den nächsten Wochen und Monaten wird es wieder andersherum laufen. Dann ist Sieberg im Sprintzug von Greipel der wichtigste Mann, speziell bei der Tour de France. Dann hölt er auf den nervösen und hektischen Flachetappen seinen Kumpel den Rücken frei. Seit 2008 sind Sieberg und Greipel im Radsport unzertrennlich. Zusammen wechselten sie vom Team HTC-Columbia zum belgischen Lotto-Rennstall. Greipel ist sogar Siebergs Trauzeuge.

«Ein Sieg von André fühlt sich ein wenig wie ein eigener an», beschreibt Sieberg stets seine Gefühlslage nach einem Erfolg seines Kapitäns. Eigene Siegambitionen hat Sieberg nicht. Für ganz vorne würde es kaum reichen, schätzt er sich selbst ein. 

Umso schöner, dass er nun allen zeigen konnte, das er ein hervorragender Rennfahrer ist.


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